Aktuelle Immobilienthemen

Immobilienmarkt: Optimismus breitet sich weiter aus

  (Foto: © Congerdesign, Pixabay)

Die Stimmung auf dem Immobilienmarkt hellt sich weiter auf, führende Institute registrieren zunehmenden Optimismus und positive Zahlen. Das ist nach vielen Monaten der Unsicherheit eine gute Nachricht.

Mit einer breit angelegten Umfrage zum Immobilienklima messen die Deutsche/Hypo und das Forschungsinstitut bulwiengesa AG das gefühlte Immobilienklima. Die Auswertung unter rund 1.000 befragten Immobilienexpertinnen und -experten verzeichnet im November erneut eine positive Entwicklung. Das Immobilienklima klettert den dritten Monat in Folge nach oben und positioniert sich in der 203. Monatsbefragung mit einem Plus von 3,5 Prozent bei 97,8 Zählerpunkten.

Ziel dieser Umfrage ist es, ein treffendes Stimmungsbild der Immobilienbranche zu ermitteln. Befragt werden Projektentwickler, Investoren, Banken, Versicherungen, Betreiber, Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen zu den Entwicklungen der fünf etablierten Immobilienassetklassen Büro, Handel, Wohnen, Logistik und Hotel. Bei der Entscheidungsfindung fließen neben ökonomischen Fakten auch psychologische Elemente mit ein.

Das jüngste Update des German Real Estate Index (GREIX), einem Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und dem IfW Kiel weckt ebenfalls Hoffnungen. Die Erholung am deutschen Immobilienmarkt setzt sich im dritten Quartal 2024 fort. Die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind gegenüber dem Vorquartal (Q2 2024) abermals gestiegen und legten sogar im Jahresvergleich zu. Ein Vergleich nach Baujahresklassen zeigt, dass die Preise für Neubauwohnungen bereits wieder nahe an ihrem Höchststand notieren.

„Der deutsche Immobilienmarkt bestätigt die Signale aus dem Vorquartal, wonach die Kaufpreise für privates Wohneigentum nach dem jüngsten, drastischen Absturz einen Boden erreicht haben und nun wieder anziehen“, sagt Jonas Zdrzalek, Immobilienexperte am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel). „Noch ist die Dynamik allerdings etwas verhalten und ein neuerlicher Boom zeichnet sich nicht ab.“

Tipp: Alle Daten für momentan 19 Städte und ihre Stadtteile sowie den Rhein-Erft-Kreis sind frei verfügbar unter www.greix.de.

 

Energieeffizienz beeinflusst Immobilienpreise

  (Foto/Grafik: © Rosy Bad Homburg Germany, Pixabay)

Eine schlechte Energieeffizienz mindert den Wert einer Immobilie, davon war in den vergangenen Monaten immer wieder die Rede. Doch stimmt das, fragt das empirica Institut. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat jedenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung eine enorme Wirkung entfaltet.

Ab Mitte 2028 müssen neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen gelten als geeignete Mittel, um das Eigenheim auf einen guten Energiestandard zu bringen. Laut ImmoScout24 wirkt sich diese Ausstattung bereits jetzt positiv auf den Immobilienpreis aus.

Das Immobilienportal hat aus seinen Angebotsdaten folgende Aussagen abgeleitet: „Für ein Haus mit einer Photovoltaikanlage werden im Durchschnitt 3.644 Euro pro Quadratmeter verlangt. Das sind 20 Prozent mehr pro Quadratmeter als für ein Haus ohne, das im Durchschnitt für 3.049 Euro pro Quadratmeter angeboten wird. Häuser mit Wärmepumpe werden im Gegensatz für 4348 Euro pro Quadratmeter angeboten – ein Preis, der 43 Prozent höher ist als für Häuser ohne Wärmepumpe. Wer beides in dem Haus zusammen bringt, verlangt durchschnittlich 50 Prozent mehr“. Zu beachten sei, dass Wärmepumpen häufiger in Neubauten vorzufinden sind, die einen höheren Kaufpreis aufweisen als Objekte im Bestand.

Das empirica-Institut ist skeptisch. In letzter Zeit ist viel von Preisabschlägen für nicht energieeffiziente Immobilien zu lesen. Zwar gebe es einen solchen Abschlag, aber er werde wohl etwas überschätzt – zumindest müsse man ihn differenzierter betrachten, betont das Forschungsinstitut. Wer wissen wolle, wie sich die Energiekrise und das Heizungsgesetz auf die Bestandspreise auswirken, dürfe nicht nur auf den Abschlag für Energieeffizienz schauen.

Die empirica-Analyse zu energieeffizienzbedingten Preisauf- und -abschlägen mit dem Titel „Wird die Auswirkung der Energieeffizienz auf Preise überschätzt?“ ist online abrufbar unter www.empirica-institut.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_Referenzen/PDFs/empi274rbjag.pdf.

Fazit: Die Wertermittlung von Immobilien ist eine Aufgabe für qualifizierte Fachleute, die alle Faktoren der Wertermittlung berücksichtigen.

 

Alternativen zum Einfamilienhaus

  (Foto: © Alex Hu, Pixabay)

Das klassische Einfamilienhaus gerät zunehmend in die Kritik. Hohe Kosten, hoher Ressourcenverbrauch und mangelnde Flexibilität machen diese Wohnform für viele unattraktiv. Gerade junge Menschen mit dem Wunsch nach einem Eigenheim stehen vor der Herausforderung, alternative Wohnmodelle zu finden.

Aktuelle Zahlen belegen den Wandel: 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen um 39 Prozent. Der Grund liegt auf der Hand: Einfamilienhäuser sind flächen- und ressourcenintensiv. Während 25 solcher Häuser etwa einen Hektar Land benötigen, könnten auf der gleichen Fläche 50 Doppelhaushälften oder 160 Wohnungen in vierstöckigen Gebäuden entstehen. Und das bei ähnlich hohen Baukosten von durchschnittlich 2.500 bis 3.500 Euro pro Quadratmeter. Deutlich effizienter sind Mehrfamilienhäuser. Zudem ist der Erwerb einer Eigentumswohnung oft deutlich günstiger.

Junge Menschen, die von den eigenen vier Wänden träumen, finden in bestehenden Reihenhäusern und Eigentumswohnungen oft eine gelungene Kombination aus effizienter Flächennutzung und dem Wunsch nach Privatsphäre im Grünen. Auch durch An-, Um- und Ausbauten älterer Häuser kann neuer, zeitgemäßer Wohnraum geschaffen werden.

Rund 80 Prozent der Wohngebäude in Deutschland sind Ein- und Zweifamilienhäuser, die überwiegend in den 1960er und 1970er Jahren errichtet wurden. Viele dieser Gebäude sind sanierungsbedürftig. Die Lösung liegt in einer effizienteren Flächennutzung bei gleichzeitig hohem Wohnkomfort für unterschiedliche Lebensphasen. Das Wohnen der Zukunft setzt auf Nachhaltigkeit, Flexibilität und Gemeinschaft. Im Fokus stehen innovative Bauformen, die den Herausforderungen von Flächenknappheit, Klimaschutz und sich wandelnden gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht werden.

Die Bundesstiftung Baukultur ist eine unabhängige Einrichtung mit dem Ziel, die gebaute Umwelt zu einem öffentlichen Thema zu machen. Mit kreativen Konzepten und durchdachten Ansätzen kann der Wohnraum von morgen nachhaltiger und zugleich lebenswerter gestaltet werden. Beispiele guter Baukultur und neuer Wohnkonzepte aus ganz Deutschland finden Sie auf der Website www.bundesstiftung-baukultur.de.

 

Staatliche Förderung beim Heizungstausch bleibt erhalten

  (Foto: © Bruno, Pixabay)

Die großzügige staatliche Förderung beim Tausch der Heizung bleibt nach Auskunft der Bundesregierung bestehen. Es gibt einige Änderungen: Anträge können nun ab sofort wieder bei der KfW gestellt werden, Aufträge können jetzt schon vor dem Förderantrag erteilt werden und es gibt einen Beschleunigungsbonus.

Mit dem Gesetz für Erneuerbares Heizen – dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) – leitet die Bundesregierung den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen ein. Spätestens ab Mitte 2028 müssen alle neuen Heizungen mindestens 65 Prozent Erneuerbare Energien nutzen. Rund drei Viertel der Heizungen in Deutschland werden mit fossilem Gas oder Öl betrieben. Ziel ist es, bis 2045 klimaneutral zu werden. Dazu muss Deutschland gerade im Wärmebereich unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Wer heute in eine neue Heizung investiert, sollte dies nachhaltig tun. Denn die neue Heizung wird in der Regel 20 bis 30 Jahre genutzt. Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht vor, dass bestehende Heizungen weiter betrieben werden dürfen. Geht eine Gas- oder Ölheizung kaputt, kann sie repariert werden. Bei irreparablen Defekten, so genannten Heizungshavarien, gibt es pragmatische Übergangslösungen und mehrjährige Übergangsfristen. In Härtefällen können sich Hauseigentümer von der Pflicht zum Heizen mit Erneuerbaren Energien befreien lassen. Der Austausch einer alten Heizungsanlage kann bereits jetzt in Auftrag gegeben werden. Förderanträge können dann voraussichtlich ab dem 27. Februar 2024 bei der KfW gestellt werden.

• Eine Basisförderung von 30 Prozent der Kosten soll es für alle Hauseigentümer, Vermietende, Unternehmen, gemeinnützige Vereine und Kommunen geben, die alte fossile Heizungen austauschen.
• Selbstnutzende Eigentümer können einen Geschwindigkeitsbonus erhalten.

Bis Ende 2028 beträgt der Bonus 20 Prozent, danach sinkt er alle zwei Jahre um drei Prozent, ab 1. Januar 2029 also zunächst auf 17 Prozent.

• Weitere 30 Prozent Förderung sind einkommensabhängig: Die Grenze liegt bei 40.000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen pro Jahr.
• Bei Einfamilienhäusern sind maximal 30.000 Euro der Kosten förderfähig.

Dies gilt auch für die erste Wohnung in Mehrfamilienhäusern. Für weitere Wohneinheiten werden höhere Kosten gefördert.