Aktuelle Immobilienthemen

Alle reden über die Wärmewende: Was gilt ab 2024?

(Foto: © Copyright Free Picture, Pixabay)

Die Koalition hat sich mühsam auf die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, GEG, geeinigt. Jetzt geht es an die Umsetzung der Wärmewende. Ab 2024 muss beim Einbau neuer Heizungen konsequent auf erneuerbare Energie gesetzt werden.

Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht. Das gilt auch bei der Wärmewende. Kein Hauseigentümer muss in Panik verfallen. Der Übergang wird pragmatisch und sozial verträglich gestaltet. Es gelten Übergangsfristen, technologieoffene Optionen und Befreiungen in besonderen Situationen. Übergangsfristen und Erfüllungsoptionen wurden noch einmal erweitert.

Eine Befragung unter Hauseigentümern durch die gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online zeigt zwar eine Verunsicherung, aber auch eine breite Zustimmung zur Wärmewende. 79 Prozent sind dafür, dass veraltete fossile Heizsysteme durch klimafreundliche ausgetauscht werden.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen nennt die wichtigsten Eckpunkte des neuen Gebäudeenergiegesetzes:

•    Die Pflicht zum „Erneuerbaren Heizen“ gilt nur für den Einbau neuer Heizungen. Ausnahmen und Befreiungen sind in Härtefällen möglich.

•    Bestehende Heizungen können weiter betrieben werden. Kaputte Heizungen können repariert werden.

•    Für den Fall, dass eine Erdgas- oder Ölheizung nicht repariert werden kann, gibt es Übergangslösungen und mehrjährige Übergangsfristen.

•    Für Gebäude, die sowohl mit Zentral- als auch mit Gasetagenheizungen versorgt werden, gibt es umfassende Übergangsregelungen. Fällt die erste Gasetagenheizung in dem Gebäude aus, haben die Eigentümer drei Jahre Zeit, um zu entscheiden, wie für das gesamte Gebäude auf „Erneuerbare Heizungen“ umgestellt wird. Überdies erhalten sie, wenn sie sich für eine Zentralisierung der Heizung entschieden haben, weitere zehn Jahre Zeit zur Umsetzung.

•    Die vorgesehene Regelung ist technologieoffen. In bestehenden Gebäuden können auch weiterhin Gasheizungen eingebaut werden, wenn sie mit 65 Prozent grünen Gasen oder in Kombination mit einer Wärmepumpe betrieben werden.

•    Der Umstieg soll durch gezielte Förderungen unterstützt werden. Zudem gibt es weiterhin Steuerermäßigungen.

 

Wie grün sind unsere Städte?

  (Foto: © ddzphoto, Pixabay)

Immer mehr natürliche Flächen in Deutschland werden in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Der Flächenverbrauch beträgt nach Angaben des statistischen Bundesamtes täglich rund 55 Hektar, das entspricht einer Größe von fast 78 Fußballfeldern. Wie grün unsere Städte dennoch sind, zeigt eine aktuelle GeoMap-Analyse.

Zu den negativen Auswirkungen der Versiegelung städtischer Flächen gehören erhöhte Überflutungsrisiken, höhere Temperaturen, Luftverschmutzung sowie der Verlust von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere.

Die aktuelle GeoMap-Analyse untersucht die Flächenverteilung von Grün- und Erholungsflächen in den zehn größten Städten Deutschland im Jahr 2021. Für die Analyse wurden Daten zu Siedlungs- und Verkehrsflächen erhoben und Flächen nach bestimmten Merkmalen unterschieden, beispielsweise Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen, Grünflächen und Gewässer.

Laut Analyse ist Berlin die grünste und erholsamste Stadt unter den führenden deutschen Städten. Im Jahr 2021 betrug der Anteil an Grün- und Erholungsflächen 38,5 Prozent. Danach folgen Köln mit 33 Prozent und Stuttgart mit 31,4 Prozent. Die größte Entwicklung des Anteils der Grün- und Erholungsflächen verzeichnet Düsseldorf. Im Jahr 2016 betrug der Anteil 27,2 Prozent, er stieg im Jahr 2021 auf 28,5 Prozent.

Berlin erweist sich unter den Top-10-Städten mit einem Anteil von 19 Prozent Grünflächen, 13 Prozent Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen sowie sechs Prozent Gewässern als die grünste und erholsamste Stadt Deutschlands. Köln belegt den zweiten Platz, mit einem Anteil von fünf Prozent Gewässern, 10 Prozent Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen sowie 18 Prozent Grünflächen, die auch Wald, Gehölz und Heide umfassen.

Die geringsten Anteile an Grün- und Erholungsflächen verzeichnen Dortmund und München. Dortmund verfügt über 14 Prozent Grünflächen, sieben Prozent Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen sowie ein Prozent Gewässer. Die bayerische Landeshauptstadt weist acht Prozent Grünflächen, 13 Prozent Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen sowie ein Prozent Gewässer auf. 

Ein Forschungsteam der Westfälischen Hochschule hat übrigens die Software „adois“ entwickelt, die auf künstlicher Intelligenz basiert und vollautomatisiert versiegelte Flächen erkennen und klassifizieren kann.

 

Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen braucht das Land

   (Foto: © Daniel Nebreda, Pixabay)

Wohnungen werden in Deutschland dringend benötigt. Vor allem in den Großstädten spitzt sich die Lage zu. Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr ist in weite Ferne gerückt. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im Vergleich zum Vorjahr um 31,5 Prozent gesunken.

Ende 2022 gab es in Deutschland rund 43,4 Millionen Wohnungen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 0,7 Prozent oder 282.800 Wohnungen mehr als Ende 2021. Gegenüber dem Jahresende 2012 erhöhte sich der Wohnungsbestand um 6,3 Prozent oder 2,6 Millionen Wohnungen. Damit ist der Wohnungsbestand in den vergangenen zehn Jahren stärker gewachsen als die Bevölkerung in Deutschland, die in diesem Zeitraum um 4,8 Prozent oder 3,8 Millionen auf 84,4 Millionen Menschen zunahm. Allerdings verzerrt der lange Betrachtungszeitraum den Blick. Gerade in jüngster Zeit hat sich die Zuwanderung in die Großstädte enorm verstärkt, ebenso der Trend zu Single-Haushalten.

Die Zahl der kleinen Haushalte wird in Deutschland auf lange Sicht bis 2040 um 3,8 Prozent auf 33 Millionen zunehmen. Die Zahl der großen Haushalte mit drei und mehr Personen sinkt dagegen um 6,4 Prozent auf 9,6 Millionen. BBSR-Direktor Dr. Markus Eltges: „Der Anstieg von kleinen Haushalten verändert die Wohnungsnachfrage und das -angebot“.

Im Juli 2023 wurde in Deutschland der Bau von 21.000 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 31,5 Prozent oder 9.600 Baugenehmigungen weniger als im Juli 2022. Von Januar bis Juli 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen von Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,8 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang um 60.300 auf 156.200 Wohnungen. Steigende Baukosten und verschlechterte Finanzierungsbedingungen sind die Hauptgründe für den Rückgang der Bauvorhaben.

 

Wohnen im Umland wird teurer

(Grafik: © ImmoScout24)

Eine aktuelle Auswertung von ImmoScout24 zeigt, wie sich die Mietpreise für Wohnungen je nach Distanz zum Stadtzentrum in den sieben Metropolen unterscheiden. Angebot und Nachfrage klaffen immer weiter auseinander. Im Umland der Großstädte treffen Wohnungssuchende mehrheitlich auf niedrigere Mieten. Das Mietpreisgefälle zwischen Zentrum und Umland nimmt jedoch im Vergleich zum Vorjahr ab.

„Im Umland der Metropolen ist das Angebot an Mietwohnungen nach wie vor größer und auch günstiger. Wir sehen allerdings, dass sich die Situation im Umland zuspitzt und die Mieten dort teilweise schneller steigen als in den Metropolen. Am deutlichsten ist dies in Berlin und Umgebung zu beobachten“, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin ImmoScout24.

Aufgrund der steigenden Mietpreise in den Metropolen zieht es Wohnungssuchende zunehmend ins Umland. Denn je weiter die neue Mietwohnung vom Stadtzentrum entfernt liegt, desto mehr können Wohnungssuchende sparen. Die mögliche Ersparnis kann je nach Metropole stark variieren. Während Wohnungssuchende in einem Umkreis von 16 bis 30 Kilometern vom Düsseldorfer Stadtzentrum durchschnittlich 27 Prozent einsparen können, liegt dieser Wert im gleichen Umkreis in Berlin nur bei etwa acht Prozent. Sind Wohnungssuchende bereit, 76 bis 100 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt zu mieten, erwartet sie beispielsweise in München ein Einsparpotenzial von knapp 47 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr sinkt in drei der sieben Metropolen die mögliche Mieteinsparung durch einen Umzug ins Umland deutlich. In Berlin ist das Einsparpotenzial von 2022 auf 2023 am stärksten gesunken. In einem Umkreis von 16 bis 30 Kilometern Entfernung vom Stadtzentrum konnten im Jahr 2022 noch rund 13,7 Prozent der Miete eingespart werden. Innerhalb eines Jahres ist der Mietpreisunterschied auf 8,3 Prozent gesunken.

Ähnlich verhält es sich in Stuttgart. Der Mietpreisunterschied im Umkreis von 76 bis 100 Kilometern ist in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als vier Prozentpunkte gesunken. Wohnungssuchende im Kölner Umland können sich dagegen im Umkreis von 31 bis 100 Kilometern über einen Anstieg des Sparpotenzials von bis zu zehn Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr freuen. In der Kölner Innenstadt sind die Mieten deutlich stärker gestiegen als im Umland. Im Hamburger Umland finden Wohnungssuchende wie im Vorjahr bis zu 29 Prozent günstigere Angebotsmieten.